Vorfreude auf umkämpfte Spiele
Nach zwei Aufstiegen in Folge ist die Mannschaft in der Kreisliga angekommen. Dort soll am Ende der Saison ein Platz unter den ersten fünf Mannschaften heraus springen.
Björn Kräbber (38) geht in seine dritte Saison als Coach der DJK Rhede. Gemeinsam mit seinem spielenden Co-Trainer Yannick Niklasch (29) äußerte er bei seinem Amtsantritt 2020 unter anderem das Ziel, langfristig den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga realisieren zu wollen.

Seitdem arbeiteten beide äußerst akribisch am Kader, lotsten Landes-und Bezirksliga-erfahrene Akteure nach Rhede, führten aber ebenso Nachwuchstalente an das Team heran und halfen mit, die gesamte Infrastruktur im Verein mithilfe des Vorstandes auf ein höheres Niveau zu hieven. Der Lohn waren zwei souveräne Meistertitel in Serie und damit zugleich der Durchmarsch von der Kreisliga C in die Kreisliga A.
Dort angekommen, werden die Blau-Roten zwar nicht mehr unbedingt das Nonplusultra der Liga sein, dennoch darf auch in der Spielzeit 2022/23 durchaus vom Titel geträumt werden.
„Wir stellen uns aber nicht von vorneherein hin und beanspruchen die Meisterschaft für uns, das wäre vermessen. In der Liga spielen viele etablierte Mannschaften, die berechtigte Ambitionen auf den Titel hegen“, relativiert Coach Kräbber die hohen Erwartungen im Vorfeld etwas und fährt fort: „Die Gegner werden uns ganz anders fordern. Und genau das brauchen wir. Die Anspannung permanent hochhalten zu können, hat uns ein wenig gefehlt. Wir peilen einen Platz zwischen eins und fünf an, das ist absolut realistisch.“
Das primäre Ziel der gegnerischen Teams sei bislang gewesen, die Anzahl der Gegentore gegen die Offensivpower der Rheder möglichst gering zu halten. „Sie haben es gut gemacht, waren immer top motiviert gegen uns und viele Kantersiege haben wir so gar nicht eingefahren. Aber die Jungs haben jetzt richtig Bock, sich in umkämpften Begegnungen zu messen“, berichtet Niklasch.
Nachdem in den letzten Jahren routinierte Spieler wie Ramiro Weidemann, Sebastian Kamps, Florian Teklote, Bastian Tafese, Marco Moscheik, Kevin van Klaveren, Muhsin Kurum oder Torjäger Rene Groes in den Volksbank-Sportpark wechselten, wurde das Hauptaugenmerk nun auf die Jugend gerichtet.

Mit Nessim Bero, Justin Kathage, Luca Epping, Tom Schlütter und Oliver Klümper befinden sich bereits seit längerer Zeit einige verheißungsvolle Talente aus der eigenen U19 im Dunstkreis des Kaders. Nun gehören sie fest dazu. Einige kamen bereits in der letzten Saison auf Spielzeit. Das Feld der Neuen komplettiert Marvin Huchatz, er stieß bereits im Winter vom SC 26 Bocholt zur DJK Rhede.
„Sie sind alle sehr talentiert, sonst hätten wir sie nicht dazugeholt. Mit hohen Erwartungen und Forderungen bin ich aber zurückhaltend, man sollte nicht zu viel Druck aufbauen. Diese Entwicklung gehört zu unserem Weg und unseren Zielen in jeder Saison. Wir wollen Schritt für Schritt jünger werden und Talente aus der eigenen Jugend hochbringen. Das gelingt uns bisher sehr gut“, sagt Kräbber.
Durch die Neuzugänge sieht der Coach sein Team deutlich breiter aufgestellt. Im Mannschaftstraining könnten die Rheder also womöglich bald zwei komplette Teams gegeneinander spielen lassen. Denn Co Niklasch lobt ausdrücklich die permanent hohe Trainingsbeteiligung. „Auch durch den Herbst und den Winter hatten wir immer einen Schnitt von 16 Spielern, meistens sogar mehr. Das ist überragend und unterstreicht den perfekten Zusammenhalt untereinander nochmal .“
Jürgen Mümken (Betreuer), Leon Terbeck, Max Finke (eigene zweite Mannschaft), Tom Hüsken (GW Vardingholt), Maurice Grootens (RSV Praest) und Holger Wüpping (Karriereende) verlassen die Mannschaft. Wüpping wird dem Team aber als Fitnesstrainer erhalten bleiben.
Viel zu kritisieren gibt es wahrlich nicht bei der DJK. Das Trainerteam wünscht sich mitunter strukturiertere Hierarchien innerhalb des Kaders. Auch wenn alle sich blendend verstehen, „gibt es manchmal zu viele Meinungen und Diskussionen, wenn die Führungsspieler mal nicht da sind“, sagt Kräbber.
Ein Dorn im Auge ist ihm zudem die mangelnde Chancenverwertung. Top-Torschütze Groes hat satte 26-Mal getroffen, Marco Moscheik traf 14-Mal, Muhsin Kurum erzielte zwölf Tore – zu wenig für den Coach: „ Uns hat die Kaltschnäuzigkeit einfach gefehlt, wir waren nicht eiskalt genug und hätten sehr oft viel früher den Sack zumachen können.“
Die Tore wird seine Elf in der kommenden Saison auch brauchen. Denn das ambitionierte Trainerteam sieht große Konkurrenz um den Titel in der Liga und nennt den GSV Suderwick, SC TuB Mussum, SV Blau-Weiß Dingden II sowie den SV Spellen als heißeste Mitfavoriten.
Kader und Prognose der DJK Rhede

Zugänge: Nessim Bero, Justin Kathage, Luca Epping, Tom Schlütter, Oliver Klümper (alle eigene U19), Marvin Huchatz (SC 26 Bocholt).
Abgänge: Jürgen Mümken (Betreuer), Holger Wüpping (Karriereende), Tom Hüsken (GW Vardingholt), Leon Terbeck, Maximilian Finke (eigene Zweite), Maurice Grootens (RSV Praest).
Der Kader
Tor: Timo Busskamp, Tom Tüshaus
Abwehr: Dominik Schlütter, Marcel Kurum, Florian Teklote, Darwin Sangs, Leon Grootens, Justin Kathage, Bastian Tafese, Johannes Winkelmann, Lars Möllmann, Kevin van Klaveren, Fabian Schlütter, Tim Moscheik
Mittelfeld: Ramiro Weidemann, Andre Kortstegge, Lukas van Veenendal, Tom Schlütter, Nessim Bero, Luca Epping, Yannick Niklasch, Jan-Bernd Sieverding, Dominik Terörde, Max Kappenhagen, Marco Moscheik, Muhsin Kurum, Marius Heller
Angriff: Rene Groes, Dave Terodde, Sebastian Terörde, Oliver Klümper, Sebastian Kamps, Marvin Huchatz
Trainer: Björn Kräbber
Co-Trainer: Yannick Niklasch
Torwarttrainer: Dominik Mölders
Fitnesscoach: Holger Wüpping
Physiotherapeutin: Silke Grütering
Teammanager: Dennis Bartels. Betreuer: Jürgen Mümken, Pascal Siegert.
BBV-Prognose:
Das Gerüst des Kaders besteht aus erfahrenen Routiniers, die auch in der Kreisliga A zum Besten der Liga gehören werden, dazu kommen interessante Talente. Spannend wird es zudem sein, wie die Rheder die stärkeren Gegner annehmen und mit eventuellen Niederlagen umgehen. Vergangene Saison wurden bereits Bezirksligisten aus dem Kreispokal gekegelt, der Kader versteht sich super und zieht auch in der Vorbereitung bestens mit. Mit Björn Kräbber und Yannik Niklasch sind bei der DJK Rhede genau die richtigen Personen am Ruder, um mit dieser Mannschaft den maximalen Erfolg erreichen zu können. Beide packen viel im Verein an und auch der Zuschauerschnitt steigt stetig. Die Rheder haben auf jeden Fall das Potenzial, erneut ganz oben anzugreifen, auch in der Kreisliga A.
BBV-Tipp: Platz 1 bis 3.
(BBV-Bericht: 23.07.2022; Bericht: Daniel Oenning; Fotos: DJK Rhede, Daniel Oenning)