DJK Rhede und Bezirksliga? Gut denkbar
Start der BBV-Serie Wintercheck 2024/25: Fußball-A-Kreisligist DJK Rhede ist und bleibt heißer Aufstiegskandidat.
Der letzte Eindruck ist bekanntlich der, der bleibt. Aus Sicht der DJK Rhede ist der letzte Eindruck durchaus positiv. Denn zum Abschluss des Kalenderjahres gelang dem Fußball-A-Kreisligisten ein klarer 7:1-Erfolg über das Schlusslicht TuB Bocholt II. Zudem wurden, der Sieg über die Bocholter TuB-Reserve einmal mit eingerechnet, starke zehn Punkte aus den letzten vier Spielen geholt.
Die Rheder gehen damit als Tabellenzweiter in die Winterpause. Und, na klar, diese Platzierung wäre am Saisonende natürlich ganz nach dem Geschmack von DJK-Trainer Björn Kräbber, schließlich würde damit der Klassensprung in die Bezirksliga gelingen. In der spielte der Verein nach dem erstmaligen Aufstieg 1985 zuletzt 1990 – lang, lang ist das her.
„Es besteht dieses Jahr auch sicherlich die Möglichkeit aufzusteigen. Und wenn es diese Möglichkeit gibt, dann wollen wir die auch ziehen“, erklärt der 40-jährige Trainer ganz selbstbewusst, der seinen Vertrag verlängert hat.
Das lief gut: In der vergangenen Spielzeit hatte sich die DJK im Jahr zwei nach dem Aufstieg im Sommer 2022 in der Kreisliga A etabliert, schloss die Meisterschaft auch dank einer ganz starken Rückrunde mit einem starken vierten Tabellenplatz ab. Daran knüpfen die Rheder jetzt nahtlos an. Den Schlüssel zum Erfolg sieht Kräbber in einer Top-Einstellung seiner Mannschaft; gut sichtbar sei das im Trainingsbetrieb.
„Bis zum Schluss waren immer 18 bis 20 Spieler dabei, darunter zwei Torhüter. Damit können wir eine ganze Menge ausprobieren“, sagt Kräbber. „Wir haben auch eine sehr gute Intensität im Training und dadurch ein sehr, sehr gutes Fitnesslevel.“
Ganz nebenbei gab es kaum schwere Verletzungen, wenn man einmal von René Groes’ Ausfall absieht. „Das kann damit zusammenhängen, dass wir alle voll im Saft stehen“, so Kräbber.
Die guten Ergebnisse fuhren die Rheder dank einer guten Defensive ein. 20 Gegentore stehen zu Buche. Das ist nach den 15 Gegentoren bei der „Über-Mannschaft“ Hamminkelner SV (mit 13 Punkten Vorsprung Wintermeister) ein Top-Wert. Am nächsten kommt da noch Suderwick heran, doch mit zehn Toren mehr ist der Abstand der Suderwicker schon recht groß. Noch ein Vergleich: In der vergangenen Saison zum gleichen Zeitpunkt kassierte die DJK satte 37 Gegentore. Kräbber hat am Defensivverhalten intensiv gearbeitet. „Wir stehen sehr gut hinten drin und sind wirklich gefestigt. Und das, obwohl wir nicht immer mit der gleichen Kette spielen konnten“, erklärt Kräbber. „Jetzt können wir auch innerhalb eines Spieles einen Systemwechsel machen.“
Das lief nicht so gut: René Groes ist verletzt und wird wohl in dieser Spielzeit eher nicht wieder spielen können. Der in den vergangenen Jahren stets erfolgreichste Rheder Torschütze fehlt seit Anfang Oktober wegen Problemen mit der Hüfte und ist trotzdem mit zehn erzielten Toren immer noch der erfolgreichste DJK-Torschütze. Die Offensive ruckelte infolgedessen ein wenig, auch wenn sie nicht zum Erliegen kam. 48 Torerfolge sind auf den ersten Blick zwar toll, relativieren sich aber, weil schon allein gegen TuB Bocholt II in zwei Spielen 15 Tore erzielt wurden. Vielleicht kann Neuzugang Joshua Hebing da helfen? Entsprechende Überlegungen bei Kräbber gibt es dazu. Ähnlich wie in der Hinrunde der vergangenen Saison, wenn auch in einem deutlich geringeren Maß, strauchelte die DJK, wenn es die Chance gibt, sich einmal abzusetzen. Gegen Suderwick verloren die Rheder glatt 0:3, „da klappte gar nichts (Kräbber)“, und gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel, wie Mehrhoog und Krechting, reichte es nur zu Unentschieden. Kräbber: „Solche Spiele musst du einfach ziehen.“
Neuzugänge/Abgänge: Joshua Hebing kommt vom FC Olympia Bocholt und war dort in der vergangenen Saison Kapitän. Eigentlich sollte er schon Anfang Dezember dabei sein, eine zu späte Abmeldung machte aber einen Strich durch die Rechnung. Weitere Veränderungen sowohl mit Abgängen oder auch Zugängen sind nicht geplant. Und bei Zugängen sei dies „nur schwer möglich. Mitten in der Saison müsste dann schon jemand mit viel Qualität kommen“, so Kräbber. Kaum möglich sei das, „mit dem Kader kommen wir auch gut klar“.
Das sagt der Trainer Björn Kräbber: „Wir wollen in der Rückrunde ungeschlagen bleiben. Dabei haben wir gegen fünf von den Top-Sechs-Mannschaften Heimspiele. Mit dem Kader sind wir so gut aufgestellt, dass wir oben mitspielen können und auch werden. Wir werden alles versuchen, den Sprung zu schaffen. Die Jungs haben Bock darauf, ich und der Verein auch.“
BBV-Prognose: Läuft alles normal, dann ist dem Hamminkelner SV Platz eins nicht mehr zu nehmen. Um Platz zwei balgen sich vor allem der SC Westfalia Anholt und die DJK Rhede. Dass der Rheder Express sogar ohne einen (verletzten) Torjäger zumeist auf Hochtouren läuft, spricht in der Tat für Stärke und Stabilität der Mannschaft. Am Ende wird die DJK unter den Top-Drei-Teams der Liga landen. Ob es sogar für den zweiten Platz und den damit verbundenen Aufstieg reicht, hängt von Kleinigkeiten ab. Die Chance dazu ist aber sehr groß.
INFO
Winterstatistiken der DJK Rhede
DJK, Saison 2024/25, Fußball-Kreisliga A
- Tabellenposition: 2
- Punkte: 34
- Spiele: 17
- Punkte pro Spiel: 2
- Siege: 10 (58,82 %)
- Niederlagen: 3 (17,65 %)
- Tore: 48 : 20
- Tore pro Spiel: 2,82 : 1,18
- Höchster Sieg: 8 : 0 gegen TuB Bocholt II (H)
- Höchste Niederlage: 1 : 4 gegen Olympia Bocholt (H)
- Aktuelle Serie: 2 Siege, seit 4 Spielen nicht verloren
(BBV-Bericht: 03.01.2025, Bericht: Jürgen Wegmann; Foto: Christian Klumpen)