Informationen zum Judo
Jede Technik, jede Bewegung, hat dem Prinzip der »größtmöglichen Wirkung« zu gehorchen. Ein einfaches Beispiel mag dieses Prinzip erläutern:
Steht man einem körperlich stärkeren gegenüber, so widersetzt man sich dem von ihm ausgeführten Druck nicht, sondern zieht ihn noch in die Richtung, in die er stößt. So wird der Gegner überrascht und stürzt nach vorn.
In dieser Position kann man nun die eigene Kraft mit dem größtmöglichen Nutzen einsetzen.
Das zweite Prinzip hebt Judo über den Stand eines bloßen Zweikampfsports hinaus und lässt es zum Erziehungssystem parexellance werden.
Es ist das moralische Prinzip vom »gegenseitigen Helfen und Verstehen«:
Jede Judo-Übung wird mit einem Partner und nicht gegen einen Gegner durchgeführt; ohne Partner, ohne willige Freunde, für deren Fortschritt man sich genauso verantwortlich fühlt wie für den eigenen, ist Judo nicht möglich.
Das heutige Wettkampf-Judo kennt Wurftechniken, Haltegriffe, Würgegriffe und Falltechniken. Die letzteren nehmen innerhalb des Trainings einen breiten Raum ein. Sie sind der Garant dafür, dass sich die Sportler bei den zum Teil spektakulären Wurftechniken nicht verletzen.
Geübt wird prinzipiell auf eigens für den Judo-Sport hergestellten Matten.
Judo ist eine Kunst; auch wenn die Wettkampftätigkeit auf einen Zeitraum von ungefähr zwanzig Jahren beschränkt bleibt, so wird doch jeder, der sich noch in fortgeschrittenerem Lebensalter dieser Kunst widmet, weitere Erfolge haben.
Die Zeit der größten sportlichen Erfolge kann in dieser Entwicklung nicht das Endstadium sein. Hieraus erklärt sich auch, dass die Judo-Weltmeister keineswegs den höchsten Judo-Rang besitzen.