BBV-Wintercheck - Zu viele Punkte liegen gelassen

Trainer Kräbber führt das auf die Verjüngung zurück. So reicht es nur für einen Mittelfeldplatz in der Kreisliga A.

Tabellenrang neun, acht Siege, neun Niederlagen, dazu ein fast ausgeglichenes Torverhältnis (+3): Die DJK Rhede befindet sich in der Fußball-Kreisliga A im tiefen Niemandsland. Zufrieden ist damit im Rheder Lager so richtig niemand, auch wenn für die aktuelle Spielzeit im Sommer ausdrücklich keine Tabellenplatzierung festgelegt wurde.

Fabian Schlütter (Mitte) verlässt im Winter die DJK Rhede und schließt sich dem Ligarivalen VfL Rhede II an. Links auf dem Foto ist Marco Moscheik zu sehen, rechts Thomas Borchard von Westfalia Anholt.

„Natürlich schauen wir mit einem Auge auf das obere Tabellendrittel“, hatten die beiden Trainer Yannick Niklasch und Björn Kräbber vor dem Saisonstart gesagt. Bislang hat das noch nicht geklappt, weit entfernt davon sind die Rheder indes aber auch nicht. „Bis zum sechsten Bislich sind es auch nur vier Punkte Rückstand“, hat Kräbber erkannt, und das sei auch aufzuholen.

Das lief gut Im Jahr zwei nach dem Aufstieg im Sommer 2022 hat sich die DJK Rhede in der Kreisliga A etabliert. Dabei wird weiter fleißig an einer Basis für einen längeren Aufenthalt in dieser Liga gebastelt, der Blick auf höhere Gefilde irgendwann in den nächsten Jahren ist dabei ausdrücklich nicht ausgeschlossen. „Die Integration der jungen Spieler ins Team ist bemerkenswert. Gut ist auch, dass wir auch nach einer schwächeren Phase ruhiggeblieben sind, nachdem es jahrelang eigentlich nur nach oben ging“, erklärt Kräbber. Mit den Abstiegsplätzen hatten die Rheder dann auch nicht ernsthaft was am Hut, die meisten Partien gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte konnten gewonnen werden. Das spielerische Potenzial der Mannschaft ist nach wie vor gut, und der angepeilte Platz im oberen Tabellendrittel sollte nach wie vor machbar sein.

Das lief nicht so gut Nach einem 6:1-Erfolg gleich zum Saisonstart bei BW Wertherbruch war die DJK Rhede zumindest nach dem ersten Spieltag Tabellenführer. Danach ging es allerdings schnell bergab, nach dem achten Spieltag fanden sich die Rheder sogar kurz auf einen Abstiegsrang wieder. Grund zur Panik bestand zwar nicht, aber „punktemäßig ist das bislang zu wenig“, zeigte sich auch Kräbber zum damaligen Zeitpunkt unzufrieden. Und so richtig zufrieden ist der 39-jährige Trainer auch mit dem aktuellen Stand nicht. „Am Ende des Tages haben wir zu viele Punkte liegen gelassen“, lautet das Fazit des Rheder Trainers in der Winterpause. Ursächlich dafür sei der Umbauprozess hin zu einem verjüngten Kader. „Wir haben viele junge Spieler ins kalte Wasser geworfen. Und manchmal fehlten dann im Spiel auch die Stützen in der Mannschaft dafür“, erklärt Kräbber und sagt weiter: „Im Ergebnis hatten wir dann sechs oder sieben Punkte weniger, auch weil wir manchmal auf Sieg gingen, anstatt mit einem Punkt auch mal zufrieden zu sein.“ Zudem fehlten dann auch wichtige Stammspieler durch Verletzungen oder Sperren. Im Gegensatz zur Vorsaison, als sich die DJK Rhede als ausgesprochen heimstark präsentierte, lief es vor eigenem Publikum in der aktuellen Punkterunde nicht so gut. Von neun Heimspielen wurden nur vier gewonnen. Zudem bemerkenswert: Die Spiele gegen die ersten Sechs-Top-Mannschaften der Liga gingen samt und sonders verloren. Das spricht für Mittelmaß. „Insgesamt müssen wir als Team mehr investieren und noch enger zusammen rücken“, lautet Kräbbers Fazit zur Winterpause.

Neuzugänge/Abgänge Fabian Schlütter wechselt in der Winterpause zum Nachbarn VfL Rhede II. Der 32-jährige Abwehrspieler absolvierte in dieser Saison lediglich eine Partie. Ansonsten gibt es keine Veränderungen. Zur neuen Saison wird dann Bastian Tafese aus familiären Gründen nicht mehr zum Trainerteam gehören. Kräbber und der spielende Co-Trainer Yannick Niklasch verlängerten Anfang Dezember ihre Verträge um eine Spielzeit.

Das sagt der Trainer „Die Kreisliga A ist sehr ausgeglichen. Wir wollen dabei unter die ersten fünf oder sechs Mannschaften kommen, und das ist auf jeden Fall auch möglich. Die Saison ist noch sehr lang.“

BBV-Prognose Ob in der Rückrunde noch mehr geht? Das Potenzial ist bei der DJK Rhede durchaus vorhanden. Der Blick auf das obere Tabellendrittel ist realistisch und keine Utopie und wird realisiert. Aber mehr auch nicht.

Statistiken der DJK Rhede

Saison 23/24, Kreisliga A

  • Tabellenposition 9
  • Punkte 27
  • Spiele 20
  • Punkte pro Spiel 1,35
  • Siege 8 (40 Prozent)
  • Niederlagen 9 (45 Prozent)
  • Tore 44:41
  • Tore pro Spiel 2,20:2,05
  • Höchster Sieg 6:1 gegen BW Wertherbruch (A)
  • Höchste Niederlage 1:4 gegen TV Voerde (A)
  • Aktuelle Serie 1 Sieg, seit 3 Spielen nicht verloren

(BBV-Bericht: 18.01.2024, Jürgen Wegmann; Foto: Christian Klumpen)